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Der Raum ist überraschend voll, alle Plätze sind von interessierten Studierenden und ein paar Dozierenden besetzt, die gespannt auf Nina Katharinas Humboldt Projekt sind. Ihre Arbeit trägt den Titel: „Der Einfluss politischer Ideologie der Verwaltungsspitze auf die Repräsentation von Frauen im Geschäftsführungsorgan öffentlicher Unternehmen“.
Anfänglich noch sichtbar nervös, wird Katharina im Laufe des Vortrages zunehmend sicherer und erzählt, dass die Führungsebene öffentlicher Unternehmen in Deutschland oftmals noch keine Gleichverteilung der Geschlechter umsetzen konnten. Ihre Hypothese ist, dass die politische Ideologie von Oberbürgermeister:innen einen Einfluss auf die Repräsentation von Frauen in der Führungsebene öffentlicher Unternehmen hat.
Nach ihrer Präsentation gibt es viele Fragen aus dem Publikum, auch von Prof. Papenfuß, der als Betreuer sichtlich stolz auf die Arbeit seiner Studierenden ist. „Ich finde das wirklich ein schönes Beispiel an studentischer Forschung, wie sie sich da reingefuchst haben“, lobt er sie. Auch das Publikum stellt interessierte Fragen zu Katharinas Forschung.
Jedes Jahr können Studierende am Student Research Day an der Zeppelin Universität ihre Forschungsansätze vorstellen und somit die Chance nutzen, wie Nina Katharina, Feedback zu ihrer Herangehensweise und einen Perspektivwechsel durch Input außenstehender Menschen zu erhalten.
In diesem Jahr gibt es vier Räume, in denen die Studierenden parallel ihre eigenen Forschungsprojekte präsentieren. Es werden viele Zeppelin Projekte vorgestellt, die sich alle dem Überthema „Konflikt und Eskalation“ widmen, aber auch vier Humboldt-Projekte, ein Elinor-Ostrom-Projekt und zwei GEMA-Projekte, die thematisch alle dem Überbegriff der „Innovation“ zugeordnet werden können.
Nach Katharinas Vortrag geht es direkt weiter mit der Präsentation eines Zeppelin Projekts. Die Fünfergruppe beschäftigt sich mit der Protestkommunikation der letzten Generation. Auch sie starten zunächst etwas unsicher in ihren Vortrag, aber schon bald merkt man, wie vertraut sie mit dem Thema sind.
Es geht ihnen darum, die Motivation der letzten Generation zu verstehen. Mithilfe von qualitativen Experteninterviews untersucht die Gruppe, wie ihre Protestmaßnahmen von gesellschaftspolitischen Akteuren wahrgenommen werden. Dabei wollen sie sich auf Perspektiven aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft konzentrieren.
Aufgrund der Polarisierung des Themas sind sie bei ihren Interviews auf großes Misstrauen und damit verbundene Probleme gestoßen. Sie berichten stolz von ihren Erfahrungen und Fortschritten und stellen sich dem großen Interesse aus dem Publikum, das sich vor allem für ihre Interviews, auch mit Aktivist:innen der letzten Generation, interessiert. Auch ihr Betreuer Dr. Martin Herbers ist begeistert „Ich freue mich drauf, das zu lesen, was da rauskommt“.
Insgesamt werden beim diesjährigen Student Research Day 26 Forschungsprojekte vorgestellt. Wobei sich die Zeppelin Projekte alle mit verschiedenen Aspekten ihres Überthemas „Konflikt und Eskalation“ auseinandersetzen.
Eine Gruppe untersucht insbesondere die politische Neutralität der FIFA. Eine andere stellt sich die Frage: „Welche Auswirkungen hat der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der chinesischen PLA und der U.S.-Army?“.
Auch bei den anderen Projekten werden eine Vielzahl an unterschiedlichen Themen vorgestellt. Es werden etwa Fragen wie „Was bedeuten objektive Fakten für ein klassisches Verständnis von Freiheit?“ oder „Wie viel Essen geht vom Supermarkt bis zum Konsum verloren?“, erforscht.
Egal, wie unterschiedlich die Themen, etwas haben sie fast alle gemeinsam. Die Vortragenden sind anfänglich nervös und unsicher, doch finden bald Sicherheit in dem vertrauten Thema. Je selbstbewusster sie werden, desto deutlicher wird auch, wie stolz die Studierenden auf ihre teilweise ersten eigenen Forschungsprojekte sind.
Fotos: Lara Kipper