ZU|Daily wurde in die Hauptseite in den Newsroom unter https://www.zu.de/newsroom/daily/ integriert. Die neuesten Artikel seit August 2024 werden dort veröffentlicht. Hier finden Sie das vollständige Archiv aller älteren Artikel.
Professor Dr. Dr. Bruno S. Frey ist Distinguished Professor an der Warwick Business School, University of Warwick und Gastprofessor sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Frey lehrte an der Universität Konstanz und Universität Zürich, zudem ist er Forschungsdirektor des „Center for Research in Economics, Management and the Arts“ (CREMA), Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Grenzbereich zwischen Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften, bekannt wurde er unter anderem durch seine Arbeiten über Wirtschaftswachstum und Lebenszufriedenheit.
„Wer heute noch sagt, Nutzen könne man auf keine Weise messen, der ist bereits in der Defensive“, sagt Professor Dr. Dr. Bruno S. Frey in der Herbstausgabe von bdbv aktuell, dem Magazin des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdbv). Dank Freys Glücksforschung könne man eine Annäherung an den „Nutzen“ messen. Der Ökonom ist Distinguished Professor an der Warwick Business Scholl, University of Warwick und Gastprofessor sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeppelin Universität Friedrichshafen. In Bezug zu deren Auswirkungen auf die Wirtschaftstheorien sagt er im Interview: „Dadurch kann die Grundannahme, jedes beobachtete Verhalten sei nutzenmaximierend, aufgegeben werden.“
Eine weitere, das momentane Theoriegebilde herausfordernde Erkenntnis sei, „dass alles relativ ist. Es ist nicht der Konsum, der Nutzen spendet, sondern der Konsum im Vergleich zum Konsum der Referenzgruppe.“ Steige das eigene Einkommen, vergleiche sich jeder mit anderen, die ebenfalls mehr verdienten, so Frey. Das führe dazu, sich weniger reich zu fühlen. Langfristig fänden solche Erkenntnisse Eingang in die Wirtschaftswissenschaft, sagt der Ökonom. Kurzfristig dürfe man jedoch nicht zu optimistisch sein: „Die ökonomische Theorie ist enorm konservativ und nimmt selten etwas Neues auf.“ Was die Konsequenzen der Forschung in der Praxis betreffe, geht Frey auf Leistungslöhne ein: „Man sollte viel mehr auf die intrinsische Motivation setzen, die mit Geld sogar unterhöhlt werden kann.“
Bild: Flickr