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Christopher Albert Sims wurde 1942 in Washington, D.C. geboren. Seinen Bachelor in Mathematik erhielt er 1963 von der Harvard University. Fünf Jahre später wurde er dort auch zum Ph. D. in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Er wechselte an die University of Minnesota, war dort zunächst Associate Professor und bis 1990 Professor. Es folgte eine Professur an der Yale University. Seit 1999 arbeitet Sims an der Princeton University, zunächst als Professor für Ökonomie und seit 2004 als Professor of Economics and Banking.
Für seine Forschung auf dem Gebiet der Makroökonomie erhielt Sims im Jahr 2011 gemeinsam mit dem US-amerikanischen Ökonomen Thomas Sargent den Wirtschafts-Nobelpreis. Die beiden Forscher hatten das Verhältnis von Wirtschaftspolitik und gesamtwirtschaftlicher Entwicklung untersucht und so die komplexen Abhängigkeiten zwischen Politik und dem Verhalten ökonomischer Akteure dargestellt.
Das ist gar kein „echter Nobelpreis“, unken manche. Trotzdem ist der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften „meist sehr verdient“, ordnen andere ein. Fakt ist: Der Preis für Wirtschaftswissenschaften hat eine Sonderstellung unter den Nobelpreisen. Er ist nämlich ein Ehrenpreis, der nicht direkt auf Alfred Nobels Testament zurückgeht wie der Nobelpreis für Physik oder Chemie. Der Wirtschafts-Nobelpreis wurde erst über 70 Jahre nach Nobels Tod von der Schwedischen Reichsbank gestiftet, in Gedenken an Alfred Nobel. Zum ersten Mal wurde der Preis 1969 anlässlich des 300sten Geburtstages der Bank verliehen. Das ist auch der Grund dafür, warum die Namen der Wirtschafts-Nobelpreisträger im Verzeichnis der Nobelpreisträger nur in einem Anhang auftauchen.
Die Lindauer Nobelpreisträger-Tagungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem weltweit einzigartigen Forum für den wissenschaftlichen Austausch entwickelt. Ebenso wie die Tagungen der Chemiker, Physiker und Mediziner dienen die wirtschaftswissenschaftlichen Tagungen, die erstmalig 2004 stattfanden, dem Wissenstransfer, der Inspiration und der Vernetzung von Wissenschaftlern. In diesem Jahr nehmen an der Veranstaltung 18 Nobelpreisträger und 460 Nachwuchsforscher aus über 80 Ländern teil.
Im Juni und Juli 2015 findet die 65ste Lindauer Nobelpreisträger-Tagung statt. Das Programm kündigt für das kommende Jahr ein interdisziplinäres Treffen von Nobelpreis-Trägern aus den Bereichen Physik und Physiologie oder Medizin und Chemie an.
Titelbild: e2reneta (CC BY-NC 2.0)
Bild im Text: ZU