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Johannes Daniel Dahm wurde 1969 in Köln geboren und ist deutscher Aktivist, Unternehmer, Wissenschaftler und Performer. Dahm studierte an der Universität zu Köln Geographie, Biologie und Ethnologie mit dem Schwerpunkt der Ökologie der Tropen, Klimawandel und Desertifikation mit Bezug zu Entwicklungszusammenarbeit und promovierte dort bei Bernd Wiese zu zukunftsfähigen Lebensstilen und urbaner Subsistenz.
„Wir sind überwältigt von der großartigen Resonanz. Nicht nur wurden sehr viele Good-Practice-Beispiele präsentiert, sondern insbesondere standen die praktischen und politisch-regulatorischen Herausforderungen im Zentrum des Diskurses“, resümiert ECS-Vizedirektor Dr. J. Daniel Dahm, der gemeinsam mit ECS-Direktor Prof. Dr. Dr. Manfred Moldaschl die Tagung eröffnete. Neben dem engagierten fachlichen und persönlichen Austausch zwischen den Akteuren aus Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft war Absicht der Tagung, die Bedingungen einer aufbauenden Agrarwirtschaft zu identifizieren, darzustellen und mögliche zukünftige Handlungsoptionen zu entwickeln. „Das große Engagement und die Begeisterung der Teilnehmenden ermöglichten einen intensiven Austausch zu zukünftigen Herausforderungen an den politischen Handlungsrahmen, an die Unternehmenspraxis und auch für die Bildung und das gesellschaftliche Verständnis von Böden und Landschaften und unseren gemeinschaftlichen Lebensgrundlagen“, erklärt Dahm.
Mit Vorträgen und Impulsbeiträgen präsentierten neben vielen anderen Anneliese Schmeh, Ehrenvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Stefan Schwarzer, Co-Autor des Buches „Die Humusrevolution“, Christian Hiß, Vorstandsvorsitzender der Regionalwert AG, Prof. Dr. Dirk Löhr von der Hochschule Trier, gleichzeitig Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, sowie Dr. Birgit Wilhelm vom WWF Deutschland ihre Analysen und Überlegungen. Mit den vielen renommierten Vortragenden aus dem Themenfeld einer nachhaltigen Landwirtschaft stellte die Tagung den Schutz von Böden und Landschaften und den Aufbau der natürlichen ökologischen Lebensgrundlagen ins Zentrum der Diskussion.
Immer mehr Akteure aus Wirtschaft, bäuerlichen Betrieben, Verbraucherschutz und Naturschutzorganisationen unterstützen eine agrarwirtschaftliche Wende. Inzwischen, so Dahm, gibt es eine Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe, von Bäuerinnen und Bauern, von Projekten und Initiativen, die eine andere, Böden aufbauende und stärkende Landwirtschaft praktizieren, versuchen und neu entwickeln. Und auch in der Wissenschaft wird immer mehr Wissen über Biodiversität, CO2-Bindung, Humusaufbau und eine regenerative, nachhaltige Agroforstwirtschaft gewonnen.
Die konventionellen wirtschaftlichen Nutzungsinteressen wirken oftmals einer nachhaltigen, Böden und Humus aufbauenden Landwirtschaft entgegen. Die langfristige Sicherung landwirtschaftlicher Erträge und der Erhalt und die Ermöglichung ökologischer Widerstandsfähigkeit von Naturlandschaften setzen eine nachhaltige Kultivierung von Böden, Landschaften und Ökosystemen voraus, die die Erzeugung von ökologischem Nutzen und die Stärkung der langfristigen Ertragsfähigkeit gewährleisten. Dafür ist eine strategische Neuausrichtung von Wirtschaft und Agrikultur notwendig, denn viele bisherige Erfolge aus der konventionellen landwirtschaftlichen Produktion beruhen auf der Abwälzung von ökologischen Folgekosten. Dies wiederum führt dazu, dass nachhaltig wirtschaftende Betriebe einen Wettbewerbsnachteil gegenüber jenen haben, die Umweltkosten auf die Volkswirtschaften und kommende Generationen verschieben und so kurzfristig höhere Profite machen. Dass die langfristige Schädigung und Schwächung der natürlichen Produktionsgrundlagen sich wirtschaftlich immer noch lohnen, das ist in der Nachhaltigkeitsforschung ein bekanntes Problem.
„Für eine lebensdienliche Agrarkultur braucht es geeignete politische Rahmenbedingungen, welche die Kultivierung und den Aufbau von Böden, Landschaften und Ökosystemen initiieren und unterstützen“, sagt Dahm. „Vorbilder gibt es dafür durchaus, wie beispielsweise der renommierte ,Future Policy Award‘, der ,Oscar für gute Gesetze‘, des internationalen World Future Council, in dem unter anderem viele alternative Nobelpreisträger sitzen, zeigt.“ Passend zum Thema wurde im Rahmen der Kooperation des ECS mit dem World Future Council von dessen Direktorin, Alexandra Wandel, bei der Jahrestagung der „Future Policy Award 2017“ zum Thema „Combating Desertification and Land Degradation“ präsentiert, der im Rahmen der 13. UNO-Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in Ordos in China verliehen wurde.
Die Arbeit des ECS wird finanziell unterstützt von der Rolls-Royce Power Systems AG und durch das Engagement verschiedener, den Inhalten des ECS zugewandten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft ermöglicht.
Titelbild:
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Bild im Text:
| Zeppelin Universität / European Center for Sustainability Research
Redaktionelle Umsetzung: CvD