Sie befinden sich im Archiv von ZU|Daily.

ZU|Daily wurde in die Hauptseite in den Newsroom unter https://www.zu.de/newsroom/daily/ integriert. Die neuesten Artikel seit August 2024 werden dort veröffentlicht. Hier finden Sie das vollständige Archiv aller älteren Artikel.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China

Chinageschäft bleibt wichtig

von Prof. Dr. Jarko Fidrmuc, Fabian Reck und Florian Horky
06.06.2023
Die Coronapandemie war mit besonderen Herausforderungen auch für die baden-württembergischen Unternehmen in China verbunden. Und doch hatte diese für die Mehrheit der Unternehmen keine besonderen Auswirkungen auf ihre Planungen im Chinageschäft.

Prof. Dr. Jarko Fidrmuc
ZEPPELIN-Lehrstuhl für International & Digital Economics
 
  •  
     
    Hä...?
    Haben Sie Fragen zum Beitrag? Haben Sie Anregungen, die Berücksichtigung finden sollten?
    Hier haben Sie die Möglichkeit, sich an die Redaktion und die Forschenden im Beitrag zu wenden.
  •  
    Teilen

Die Studie mit dem Titel „Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China im Jahr 2022“ besitzt eine hohe Aussagekraft nicht nur deshalb, weil mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen bereits zwischen elf und 30 Jahre in China aktiv sind. 67 davon sind zudem mit einer oder mehreren 100-prozentigen Niederlassungen in China vertreten, 46 produzieren in China und 28 beziehen ihre Produkte bei Fremdfirmen im Land (Mehrfachnennung möglich).


Die Umfrage zeigt, dass China ein wichtiger Absatz- und Beschaffungsmarkt für deutsche Unternehmen ist und bleibt. Für etwa 83 Prozent der befragten Unternehmen spielt China heute eine sehr wichtige beziehungsweise wichtige Rolle als Absatzmarkt; für knapp 60 Prozent spielt China heute eine sehr wichtige beziehungsweise wichtige Rolle als Beschaffungsmarkt. Jeweils rund 80 Prozent gehen davon aus, dass die Bedeutung gleichbleibt oder noch zunehmen wird.

Abbildung 1: Wichtigkeit des chinesischen Absatzmarktes heute und zukünftig
Abbildung 1: Wichtigkeit des chinesischen Absatzmarktes heute und zukünftig
Abbildung 2: Wichtigkeit des chinesischen Beschaffungsmarktes heute und zukünftig
Abbildung 2: Wichtigkeit des chinesischen Beschaffungsmarktes heute und zukünftig

Die Coronapandemie war mit besonderen Herausforderungen auch für die baden-württembergischen Unternehmen in China verbunden. Und doch hatte diese für die Mehrheit der Unternehmen keine besonderen Auswirkungen auf ihre Planungen im Chinageschäft – obwohl mittlerweile verstärkt zusätzliche Kunden und Lieferanten in anderen Regionen aufgebaut werden sollen und in den vergangenen zwei Jahren der Gedanke an eine Diversifizierung der Lieferketten zugenommen hat. Weitere wichtige Auslandsmärkte laut der befragten Unternehmen sind unter anderem Europa, die USA, Indien und Japan.

Abbildung 3: In der Umfrage wurde auch nach weiteren wichtigen Auslandsmärkten gefragt.
Abbildung 3: In der Umfrage wurde auch nach weiteren wichtigen Auslandsmärkten gefragt.

In der Umfrage wurde auch sehr deutlich, dass chinesische Unternehmen technologisch aufholen. Während etwa 32 Prozent der befragten Unternehmen meinen, ihren chinesischen Wettbewerbern voraus zu sein, glauben 18 Prozent, dass chinesische Wettbewerber in manchen der genannten Branchen technologisch inzwischen gleichauf mit deutschen Unternehmen sind. 45 Prozent sagen, dass die chinesischen Wettbewerber die deutschen Unternehmen in wenigen Jahren überholen könnten; dass chinesische Mitbewerber den deutschen Unternehmen gegenwärtig bereits voraus sind, denken lediglich etwa 5 Prozent. Dabei verspüren die Unternehmen den unbedingten Willen der chinesischen Kunden und Partner, mittelfristig aufzuholen und deutsche Anbieter lokal zu ersetzen.

Abbildung 4: Auch die technologische Aufstellung von chinesischen und
baden-württembergischen Unternehmen wurde abgefragt.
Abbildung 4: Auch die technologische Aufstellung von chinesischen und
baden-württembergischen Unternehmen wurde abgefragt.

Um langfristig in China erfolgreich zu bleiben, herrscht Übereinstimmung darin, deutsche Technologien durch Patente zu schützen. Zudem wünschen sich die Unternehmen eine klare Chinastrategie von Ländern wie vom Bund. Bemängelt wird vereinzelt auch das „statische“ Vorgehen der Bundesregierung in Sachen Förderung. Die Politik agiere seit Jahren nach demselben Verhaltensmuster – ohne Anpassungen vorzunehmen und ohne genauer zu analysieren und zu lernen, wie andere Wirtschaftssysteme ausgestaltet seien. Darüber hinaus fordern die befragten Unternehmen eine klare Position bezüglich einer möglichen Annexion von Taiwan.


Die gesamte Studie „Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China im Jahr 2022“ zum Nachlesen finden Sie hier

Titelbild:
| Tumisu / Pixabay.com (CC0 Public Domain) | Link

0
0
 
 
Zeit, um zu entscheiden

Diese Webseite verwendet externe Medien, wie z.B. Videos und externe Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Cookies & Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen.

Eine Erklärung zur Funktionsweise unserer Datenschutzeinstellungen und eine Übersicht zu den verwendeten Analyse-/Marketingwerkzeugen und externen Medien finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.