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Kathrin Isabelle Krautheimer arbeitet seit August 2018 als Koordinatorin im MWK-Projekt „Forschendes Lernen 2.0“ an der Zeppelin Universität. Sie studierte Kultur und Wirtschaft an der Universität Mannheim mit Auslandsaufenthalten in Paraguay und Mexiko und wurde mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet. Neben dem Studium war sie als Hiwi am ABWL-Lehrstuhl tätig und als Mitarbeiterin von ABSOLVENTUM für die Internationalisierungsstrategie des Alumni-Vereins verantwortlich. Nach ihrer Graduierung arbeitete Krautheimer in Peru für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, bevor sie im vergangenen Jahr in ihre Heimat – die Bodenseeregion – zurückkehrte.
Dr. Nadine Meidert war seit September 2015 akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Soziologie an der Zeppelin Universität. Seit 2018 leitet sie das Planspiellabor der Zeppelin Universität. Von 2003 bis 2008 studierte sie – mit Auslandsaufenthalten in Belgien und Australien – in Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften. Ebenfalls in Konstanz wurde sie im Jahr 2013 mit der Dissertation „Selektion oder Einfluss? Dynamische Analyse der Wirkungsmechanismen von politischen Einstellungen und Partizipation in studentischen Freundschaftsnetzwerken“ promoviert. Sie ist neben ihrer Tätigkeit an der Zeppelin Universität als Beraterin bei der Durchführung von Evaluations- und sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten tätig.
Ziel der ganztägigen Veranstaltung war es, Lehre wieder stärker in den Fokus zu rücken. Schließlich ist Universität nicht nur ein Ort des Forschens, sondern auch des Lehrens und Lernens. Um ein Gespür für die unterschiedlichen Perspektiven zu bekommen, sollten Studierende, Dozierende und Mitarbeitende miteinander ins Gespräch kommen. Und so richteten sich alle Angebote gleichermaßen an alle Gruppen.
Zunächst ein kurzer Überblick über den Ablauf: Nach der Eröffnung durch den Vizepräsidenten Lehre und Initiator Jan Söffner folgte eine Keynote von PD Dr. Markus Deimann von der FernUni Hagen zu der Frage „Was soll/kann/ist Präsenzuni heute?“. An den Vortrag schlossen mehrere parallel stattfindende Sitzungen von Arbeitsgruppen sowie ein Stimmtraining an. Auf einer Messe dagegen präsentierten sich mediale studentische Initiativen wie Der Wilhelm, futurdrei oder Welle20 sowie Dozierende und stellten ihre Ideen für innovative Lehrformate vor. Den Abschluss bildete die Aufführung eines improvisierten Businesstheaters, das den Tag auf eine etwas andere Art und Weise zusammenfasste, bevor dieser bei einem gemütlichen Barabend seinen Ausklang fand.
Und jetzt in aller Ausführlichkeit: Gegenstand der Keynote war die Frage, welche Anforderungen wir an eine Universität und die Lehre in Zeiten der Digitalisierung stellen müssen. Denn der technologische Fortschritt bringt neue Möglichkeiten der Kommunikation und Wissensvermittlung mit sich: ob per Video übertragene Vorlesungen oder Blended Learning-Modelle – die persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden soll, kann und ist weiterhin wesentlicher Bestandteil einer Präsenzuni und macht sie genau aus diesem Grund zu einem Ort, an dem das Lehr-Lern-Verhältnis vom gemeinsamen interaktiven Diskurs und kritischen Austausch lebt, so die Quintessenz des Vortrags.
Zu den bestbesuchten Sessions am Nachmittag gehörte die Diskussionsrunde „Blocksystem vs. Semesterkurse – Eine Alternative für die ZU?“, die von Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Michael Scharkow moderiert wurde. Darin wurde die Frage diskutiert, ob das in Deutschland übliche System, über ein Semester wöchentlich mehrere Kurse zu haben, oder das Blocksystem, bei dem einzelne Kurse verblockt in jeweils drei bis vier Wochen am Stück stattfinden, sinnvoller ist. Die beiden ZU-Studentinnen Coco Aglibut und Nora Freudenberg, die ein Auslandssemester an der Quest University in Kanada verbracht hatten, berichteten von ihren durchaus gemischten Erfahrungen mit dem an dieser Universität gängigen Blocksystem. In einer gemeinsamen Diskussion wurden auch die Pros und Contras gesammelt, um der Frage nachzugehen, inwiefern an der ZU ein Blocksystem vorstellbar ist. Am Ende kam ein gemischtes Ergebnis heraus, aber zumindest eine Idee, die weiterverfolgt und weitergedacht werden soll.
Ebenfalls auf hohes Interesse stoß die Session zum Thema „Studentisches Forschen und Publizieren“. Nachdem Kathrin Krautheimer, verantwortlich für die Internationalisierung und Stärkung der Sichtbarkeit studentischer Forschung an der ZU, die Sitzung mit einer kurzen Präsentation zum Thema „Forschendes Lernen 2.0“ eröffnete, wurden gemeinsam mit den Studierenden die Benefits studentischer Forschung gesammelt sowie diverse Möglichkeiten des Publizierens diskutiert. Auch die Initiativen brachten sich aktiv in die Diskussion ein und ermutigten Studierende, ihre Angebote stärker wahrzunehmen. Deutlich herauskristallisiert hat sich der Wunsch der Studierenden nach mehr Austausch und Vernetzung mit anderen Universitäten, um der bestehenden Kritik – „zu sehr im eigenen Saft zu schmoren“ – stärker entgegenzuwirken.
Beim improvisierten Businesstheater wurden die Eindrücke des Tages in einer kleinen Show zusammengefasst. Dabei zeigte sich, wie vielfältig die Diskussionen waren und wie sehr sie – trotz der gemischten Gruppen bestehend aus Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden – auf Augenhöhe geführt wurden. Selbstverständlich zeigte die Künstlergruppe auch, dass ein Prozess angestoßen wurde, denn um es mit einem aus der Keynote vom Improvisationstheater aufgegriffenen Zitat auf den Punkt zu bringen: „Wir wollen ja nicht bei Humboldt stehen bleiben!“
Titelbild:
| Andreas Meichsner (alle Rechte vorbehalten) / andreasmeichsner.de
Bild im Text:
| Zeppelin Universität (alle Rechte vorbehalten)
Beitrag (redaktionell unverändert): Kathrin Isabelle Krautheimer und Dr. Nadine Meidert
Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm