Was passiert, wenn man einen Mediensoziologen eine Lebenssimulation am Computer spielen lässt? Bevor die Antwort am kommenden Donnerstag enthüllen, haben wir unsere freie Autorin Charlotte Theiss losgeschickt, um sich dem Forschungsobjekt des sogenannten „Gamers" zu nähren. Herausgekommen sind 15 Wege, um SIMS zu töten.
Lukas Schulze-Rohr (2. Semester SPE): Lukas gibt sich lieber die krasse Realität, als sich in einer virtuellen Parallelwelt aufzuhalten. Die sei dem smarten SPEler schon abwechslungsreich und spannend genug. Die sozialen Kontakte und den aktiven Austausch kann er für sich nicht mit einem virtuellen Erlebnis kompensieren. Was den Reiz eines virtuellen Abenteuers ausmacht, kann er aber sehr gut nachvollziehen.
Frieder Kümmerer (5. Semester CCM): Frieder beschreibt sich als sehr gewissenhaften Spieler, der kein Freund von Cheats sei, er bevorzugt den steinigen Weg. Auch heute noch schlägt sein Herz für Simulationsspiele etwa Zugsimulatoren haben es ihm angetan, schwärmt er. Doch warum macht Mogeln nicht glücklicher? Man braucht zwar Geld um das Haus zu vergrößern, aber die simple Eingabe von Codes verdirbt den Spaß und wenn die Herausforderung fehlt verliert das Spiel an Reiz.
Max Rogall (2. Semester CCM): Der CCMler beschreibt sich als Architekten und Inneneinrichter, richtig ins Schwärmen gerät der passionierte „Häuslebauer“, wenn er sich an seine akribischen und detailverliebten Spiele erinnert. Begeistert erzählt er von den 15 perfidesten Arten seinen SIMS zu quälen, etwa bis dieser von Geistern gequält an einem Herzinfarkt stirbt. Dies mache ihn jedoch auf keinen Fall zum Psychopathen, wie er Augenzwinkernd bemerkt. Es sei lediglich befreiend.
Jana Koleschnik (2. Semester CME): Mit leuchtenden Augen schildert die CMElerin ihre SIMS-Traumwelt. Ohne Umschweif bekennt sie sich zu ihrer ausgeprägten Cheating- Leidenschaft. Mit dieser habe man unendlich viel Geld zur Verfügung und die damit verbundenen Möglichkeiten bieten unbegrenzten Spaß in der virtuellen Welt. Gerade auch um eine Luxusversion zu leben, ohne Cheat bleibt man arm und kann nicht einfach drauf los spielen. Und natürlich hat sie ihre SIMS auch mal umgebracht, lacht Jana.
Marco Lotz (3. Semester PAIR): Analytisch treffsicher erkennt der PAIR-Student, dass der Reiz dieses Simulationsspieles auf einem schnellen Belohnungssystem beruht und gleichzeitig verschiedensten Spielertypen Raum zur Entfaltung bietet, ob nun als Inneneinrichter, Erzieher oder Karrierist. Gerade die Möglichkeit absolute Kontrolle und die menscheneigene morbide Neugier auszuleben, wie man es auch beim Horrorfilmkonsum macht, wertet Marco Lotz als wichtigen Teil für die SIMS-Faszination.
David Mairle (2. Semester PAIR): Für David Mairle gehören die SIMS zu einem festen Bestanteil seiner frühen Jugenderinnerungen. Das Spielen mit Freunden stellte damals einen festen Teil seines sozialen Lebens dar. Gerade die vielfältigen Möglichkeiten Sims zu töten, haben sich lebhaft in sein Gedächtnis eingebrannt, einmal ist ihm eine Figur verbrannt, der genaue Tathergang bleibt im Dunkeln. Das war schon eine echte Herausforderung immer neue Wege zu finden sich seiner Figuren zu entledigen.
Eva Leinwather (2. Semester PAIR): So richtig spannend findet Eva Leinwather PC-Spiele bis heute nicht. Sie verbringt ihre Zeit lieber draußen, als vor dem Computer und hat auch keine eigene Erfahrung mit den SIMS gemacht. Sie habe das Gamefieber einfach nie gepackt und auch kein Bedürfnis Erfahrungen in diesem Bereich nachzuholen. Ihre Interessen liegen einfach mehr in der realen Welt. Sie bekräftigt lachend, dass sie sich nie explizit dagegen entschieden hat, es ist einfach nicht ihr Ding.
Titelbild: IvanCEs / deviantart.com (CC BY-NC-ND 3.0)
Bilder im Text: Charlotte Theiss (Freie Autorin)
Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm und Alina Zimmermann