ZU|Daily wurde in die Hauptseite in den Newsroom unter https://www.zu.de/newsroom/daily/ integriert. Die neuesten Artikel seit August 2024 werden dort veröffentlicht. Hier finden Sie das vollständige Archiv aller älteren Artikel.
Esteban Redolfi ist Executive Director des Events „4 Years From Now“ im Rahmen des „Mobile World Congress“ in Barcelona. Von anfangs 2.000 Teilnehmenden hat er die Veranstaltung in den letzten drei Jahren zu über 12.500 Interessenten entwickelt. Im Interview mit dem ZU-Studierenden Martin Fenz hat er über die Hintergründe, Chancen und Herausforderungen für „sein“ Event berichtet.
Vier Jahre in die Zukunft, 500 Start-ups, unendliche Möglichkeiten: Das Event „4 Years From Now“ diskutierte im Rahmen des „Mobile World Congress“ in Barcelona mit Größen aus Wirtschaft und Technik die Zukunft der Kommunikation. Nur vier Jahre im Voraus zu denken, ist im rasant wachsenden Kommunikationssektor ein Segen – urteilt ZU-Studierender Martin Fenz nach seinem Besuch in Spanien. Sein Kommilitone Caspar von Moltke hat den Kongress mit der Kamera begleitet – und Impressionen vom Tipi bis zu Facebook-Boss Marc Zuckerberg festgehalten.
Vielen Dank, dass Sie sich trotz des regen Programms die Zeit genommen haben. Was führt Sie in die Organisation dieses einschlagenden Events?
Esteban Redolfi: Sehr gerne. Ich glaube ein Haufen Glück und Freude daran, Barcelona auch als Ort der Begegnung für innovatives Business und kreative Problemlösungen im digitalen Zeitalter zu repräsentieren. Gerade in diesen Tagen sind die meisten Besucher der Stadt wegen uns da und nicht nur der touristischen Sehenswürdigkeiten wegen – das ist ein Erfolg.
Die rasante Entwicklung von 4YFN ist beispielhaft: Wie hat es sich in den letzten drei Jahren verändert und geht es nur um technische Innovationen?
Redolfi: Der „Mobile World Congress“ (MWC) wird ja schon einige Jahre in Barcelona abgehalten und 2014 war dann das erste Jahr für „4 Years From Now“ (4YFN). Die Landschaft für Innovation und Wirtschaft verändert sich einfach so schnell, dass es neben dem MWC auch das 4YFN braucht, um die etablierten Unternehmen und junge Gesichter besser in Austausch zu bringen. Dabei geht es nicht nur um technische Innovationen, sondern auch generell um eine Präsentationsfläche für Ideen und Gründer, die auf die technische Entwicklung aufbauen.
„Get connected“ als Leitgedanke?
Redolfi: Genau. Von anfangs 2000 Teilnehmern sind wir nun bei rund 12.500 – in drei Jahren. Das zeigt auch, dass sich die Idee gut entwickelt. Hier kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Motivationen zusammen.
Und wer – außer die GSM Association – fördert diese Entwicklung mit?
Redolfi: Neben der Kopplung an den MWC, der ja von GSM Association veranstaltet wird, gilt der Dank auch der Stadt Barcelona, der katalonischen Regierung, natürlich Spanien an sich und der Banco Sabadell – sie fördert 4YFN seit Beginn und bietet zugeschnittene Finanzierungsmodelle für Gründer an. Das sind die großen Säulen, auf die 4YFN bauen kann.
Gibt es daneben auch Förderer aus der Privatwirtschaft oder Kooperationen aus dem Bildungsbereich, der Wissenschaft? Wir als kleine Universität am Bodensee sind ja auch recht aktiv in der Start-up-Szene.
Redolfi: Wir haben eine spannende Kooperation mit der Open University of Catalonia und meinen, dass eine Öffnung in diese Richtung – neben der wirtschaftlichen – genauso wichtig ist.
Besonders als Studierender freut es mich, das zu hören. Persönlich muss ich sagen, dass es so wirkt, als sei 4YFN sehr darum bemüht, die Türen zu öffnen und zu „connecten“. Ich komme auch gerade vom „Pitch the Press“.
Redolfi: Das freut mich. Dieses Programm machen wir zum ersten Mal. Wir wollen eben den Start-ups noch besser die Möglichkeit bieten sich auch den Medien zu präsentieren. Es erinnert an Speed-Dating – ich hoffe, es hat Spaß gemacht?
Ja das hat es. Ich muss ehrlich sagen, drei Tage sind für 500 Gründer immer noch zu wenig.
Redolfi: Das stimmt. Aber es bieten sich viele Möglichkeiten, neue Brücken zu schlagen und den Austausch zu erweitern.
Mit Sicherheit, womöglich ja auch zwischen Barcelona und Friedrichshafen?
Redolfi: Das wäre schön. Und eine schöne erste Gelegenheit, den Bodensee zu besuchen.
Das klingt nach einem tollen Schlusswort fürs Erste. Ich bedanke mich für Ihre Zeit und freue mich auf die kommenden Tage.
Titelbild und Bilder im Text:
| Caspar von Moltke (Zeppelin Universität)
Interview (redaktionell unverändert): Martin Fenz
Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm